Der ExpertInnenrat „Gesundheit und Resilienz“ ist das Nachfolgegremium des Corona-ExpertInnenrats. Ihm gehören unter anderem handverlsene und namhafte Hardliner aus der Coronazeit an wie etwa Berit Lange, Dirk Brockmann, Alexandra Buyx, Leif Sander oder Christian Drosten.
In ihrer 11. Stellungnahme empfehlen die Expertinnen und Experten unter anderem eine bevölkerungsweite Erfassung von Impfungen unter Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA), die in eine „bundesweit einheitliche zentrale Datenstruktur“ münden soll (DÄ 10.2.2025). Daten aus der elektronischen Patientenakte können künftig auch an das Forschungsdatenzentrum (FDZ) übermittelt werden, wenn Versicherte nicht widersprochen haben (PZ 5.2.2025). Der ehemalige Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) versprach sich von der Nutzung der Daten wissenschaftliche Durchbrüche und sprach gar von einem bevorstehenden »goldenen Zeitalter« der Pharmaforschung (PZ 14.1.2025).
Der Chaos Computer Club (CCC) hat Ende 2024 Schwachstellen bei der elektronischen Patientenakte aufgedeckt. „Mit geringem Aufwand konnten sich Forscher für den CCC gültige Heilberufs- und Praxisausweise sowie Gesundheitskarten Dritter beschaffen und damit auf Gesundheitsdaten zugreifen“ (Jehle 13.1.2025). Am 1. Mai 2025 meldete sogar die Tagesschau, dass der Datenschutz der Patientenakte weiterhin mehr als löchrig ist (tagesschau 1.5.2025).
Will man die elektronischen Erfassung der Impfdaten vermeiden, so besteht die Möglichkeit, bei der Krankenkasse Widerspruch gegen die ePA einzulegen. Dies macht auch deshalb Sinn, weil nach Ansicht von Juristen der Staat auf die elektronische Patientenakte zugreifen kann: „Ermittlungsbehörden könnten per Beschlagnahmeanordnung Krankenkassen oder IT-Dienstleister zur Kooperation zwingen (…) sobald Daten in die ePA wandern, ist ein Zugriff nicht sicher ausgeschlossen. Deshalb forderte die Bundesärztekammer 2020 ein gesetzliches Beschlagnahmeverbot – bislang ohne Erfolg.“ (Arzt&Wirtschaft 5.5.2025).