Rede auf der Freiheitsversammlung am 30.1.2021: Kinder und Jugendliche – Opfer der Pandemiepolitik

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Liebe Anwesende,

Als Kinder und Jugendarzt möchte ich heute über Kinder und Jugendliche in der Pandemie sprechen. Kinder gehören von Anfang an zu den Hauptleidtragenden der Pandemie-Maßnahmen und standen im Fokus bei der Strategie, eine Schockwirkung zu erzielen.

In dem sicher allen bekannten Strategiepapier des Innenministeriums vom März 2020 heißt es: „Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann“.

Es ist infam, eine Strategie mit der Erzeugung solcher Schuldgefühle überhaupt nur in Erwägung zu ziehen. Aber das gehört offensichtlich zur neuen Normalität, die der amerikanische Schriftsteller C.J. Hopkins in seiner düsteren Vision so beschreibt:

„Kinder werden, wie immer am schlimmsten darunter leiden. Sie werden vom Moment ihrer Geburt an terrorisiert und verwirrt, von ihren Eltern, von ihren Lehrern und von der ganzen Gesellschaft. Sie werden in jeder Phase ihrer Sozialisation einer ideologischen Konditionierung und paranoiden Verhaltensveränderung unterworfen sein … mit phantasievollen, wiederverwendbaren Pestmasken, die mit liebenswerten Cartoon-Figuren geschmückt sind, mit angsterzeugenden Bilderbüchern für Kleinkinder, und mit paranoiden Ritualen von ’sozialer Distanzierung‘, neben anderen Formen psychischer Folter.“

Diese Befürchtungen sind in den vergangenen zwölf Monaten teilweise Realität geworden. Manche Gesundheitsämter haben die komplette häusliche Isolation von Kindern angeordnet – sie müssen in einem gesonderten Raum untergebracht werden, Mahlzeiten alleine einnehmen und bei Kontakt Masken tragen. Dies kann jederzeit unangemeldet von den Behörden überprüft werden. Bei Nichtbefolgung können die Kinder zwangsweise in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht werden, und die Eltern müssen hohe Strafen zahlen.

Das sind schwerwiegende Eingriffe in das Grundrecht auf körperliche und seelische Unversehrtheit und ein massiver Verstoß gegen die Kinderrechte der UN. Im Artikel 16 der Kinderrechte-Konvention heißt es: „Kein Kind darf willkürlichen oder rechtswidrigen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung … ausgesetzt werden. Das Kind hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen solche Eingriffe“

Ein weiteres Kinderrecht, das zur Disposition gestellt wird, ist das Recht auf Bildung. Es wird verletzt durch Schulschließungen und das so genannte Homeschooling. Die bildungspolitische Dauerbremse wirkt sich negativ auf die geistige, körperliche und soziale Entwicklung aus.

Man versucht uns zu beruhigen: Digitale Medien würden die Schulschließungen kompensieren, ja sie werden eine wahre Bildungsrevolution auslösen. Was für ein Irrtum! Es gibt Kinder, die haben nicht einmal die notwendigen Geräte oder Internetanschluss. Viele bekommen auch keine Unterstützung von den Eltern. Besonders benachteiligt werden Kinder aus sozial schwächeren Familien. Franziska Augstein schreibt im SPIEGEL, sie werden „fortgeworfen vom Staat“.

Schule ist außerdem nicht nur Lernort, sondern auch Lebensraum mit Kommunikation und sozialem Lernen. Auch das gehört zur Bildung, aber es fällt seit Monaten weg.

Im Online-Unterricht kommt vorwiegend nur das vor, was ökonomisch interessant ist. Zur Bildung gehören auch Fächer wie Musik und Kunst, aber die sind weitgehend Fehlanzeige. Dieser Anschlag auf die Kultur ist noch tiefgreifender als die Schließung von Theatern, Kinos, Konzertsälen und Museen. Der Kultur wird die Zukunft genommen.

Auch der Sport fehlt den Kindern. Sie bewegen sich weniger, nehmen an Gewicht zu, und profitieren nicht mehr von dem emotionalen Ausgleich, den der Sport bietet.

Liebe Eltern, versucht die Schulschließung zu nutzen: Macht mit euren Kindern Musik, lasst sie malen, spielt Theater, dreht Filme, treibt Sport mit ihnen. Bastelt, näht, kocht – das alles ist Kultur, das alles ist Bildung. Und es ist wichtiger als die sauren Stunden im Distanzunterricht.

Wenn die Schulen irgendwann wieder öffnen, geht es dort sicher erstmal weiter mit den Abstandsregeln. Eine weitere Verletzung der Kinderrechte, ebenso wie die Kontaktbeschränkungen im Lockdown.

Der Neurobiologe Gerald Hüther warnt davor, dass durch die Distanzregeln die natürlichen Bedürfnisse der Kinder dauerhaft „weggehemmt“ werden. Die Kinder wollen dann gar nicht mehr ihre Freunde treffen und mit ihnen spielen und toben. Sie wollen gar nicht mehr tanzen, singen oder musizieren. Sie wollen gar nicht mehr die Oma besuchen und mit ihr kuscheln. Alles weggehemmt.

Kontaktbeschränkungen sind ein soziales Experiment, das weitreichende Folgen für unser Zusammenleben haben kann. Es hat auch unmittelbare Folgen für Kinder, in deren Familien Unfrieden herrscht. Kinderschutzambulanzen registrieren eine deutliche Zunahme von häuslicher Gewalt und sexuellem Missbrauch.

Ein weiterer Eingriff in die Kinderrechte ist die Verpflichtung zum Tragen von Masken im Schulunterricht. Nach den Ergebnissen einer Online-Befragung von über 20’000 Eltern durch die Universität Witten-Herdecke werden Kinder durch Masken auf vielfältige Weise psychisch und physisch beeinträchtigt. Bei mehr als zwei Drittel kommt es zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und emotionale Labilität.

Nicht nur für Kinder, sondern auch für Jugendliche und junge Erwachsene wird der Spielraum immer weiter eingeengt: Sie dürfen ihre Freunde nicht mehr treffen, sie dürfen nicht mehr reisen, es gibt keine Jugendarbeit mehr, keinen Vereinssport und keine Treffpunkte. Alles findet nur noch online statt: Online-Unterricht, Online-Vorlesungen – kein Austausch mehr, keine Diskussionen, kein gemeinsames Abhängen, nur noch Stillstand.

„Wir klauen jungen Menschen ihre Jugend“, hat Markus Lanz im ZDF gesagt.

Hinzu kommen die immer größer werdenden wirtschaftlichen Probleme junger Menschen, die zunehmende Jugendarbeitslosigkeit und Verarmung.

Laut einer Umfrage des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf sind mehr als 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen durch die Corona-Krise seelisch belastet. Viele zeigen psychische Auffälligkeiten wie Ängste, Zwangsstörungen, Konzentrationsstörungen, Essstörungen, Schlafstörungen und Depressionen.

Schweizer Forscher melden eine alarmierende Zunahme schwerer Depressionen bei jungen Menschen. Unter den 14 – 24jährigen sind 30 Prozent betroffen. In Österreich sind es nach einer Studie der Donau-Universität sogar fünfzig Prozent. Nach Angaben des Münchner Jugendamts häufen sich psychische Krisen und Selbstmordversuche, das Schwabinger Krankenhaus meldet immer mehr Anfragen von jungen Menschen mit schweren Essstörungen.

Kinder und Jugendliche verbringen nach einer Studie des ifo-Instituts deutlich mehr Zeit mit sozialen Medien und Online-Spielen. Viele werden davon abhängig. Dagegen hat sich die Zeit, die sie mit schulischer Aktivität verbringen, von siebeneinhalb auf dreieinhalb Stunden täglich verringert.

Die jungen Menschen essen mehr Süßigkeiten und bewegen sich weniger. Dadurch legen sie an Gewicht zu. Durch fehlendes Tageslicht und das ständige Sitzen am Computer haben sie ein erhöhtes Risiko, kurzsichtig zu werden.

Wir werden künftig massenhaft kurzsichtige, übergewichtige, computersüchtige und psychisch kranke Kinder und Jugendliche erleben.

Durch Übergewicht und Bildungsrückstände sinkt auch die Lebenserwartung – eine Rechnung, die von den Verkündern der Corona-Todeszahlen nie aufgemacht wird.

Der Kindheitswissenschaftler Michael Klundt sagte im September im Deutschen Bundestag, die Regierungen von Bund und Ländern würden ihrer Verpflichtung zu Schutz und Fürsorge für 13 Millionen Kinder nicht nachkommen, sondern sie würden Kinder wie Objekte behandeln. Das sei an sich bereits eine schwere Form der Kindeswohlgefährdung. Handlungsleitend für die Politik muss die Kinderrechtskonvention sein, wonach „bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, das Wohl des Kindes vorrangig zu berücksichtigen ist.“

Wir lassen zu, dass das Wohl unserer Kinder gefährdet wird, obwohl alles darauf hindeutet, dass sie wesentlich weniger ansteckend sind als Erwachsene. Ein Vergleich zwischen den strengen Schulschließungen in Finnland und der liberalen Politik Schwedens lässt keinen Unterschied in den Corona-Erkrankungsraten bei Schülern oder Lehrern erkennen.

Kinder sind nicht Treiber der Pandemie, sondern eher Bremser. Unsere Schulen müssen endlich wieder bedingungslos geöffnet werden. Für alle Kinder. Ohne Wechselunterricht, und ohne die Auflagen zu sozialer Distanz und zum Tragen von Masken.

Manche Politiker fordern jetzt schon die Fortsetzung des Lockdowns auch nach Mitte Februar, etwa Manuela Schwesig, Horst Seehofer oder CDU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus. Liebe Anwesende, geht weiter auf die Straße, äußert euren Unmut, bringt Freunde und Bekannte mit, wir müssen mehr werden! Dieser Albtraum muss beendet werden.

In den ärmeren Ländern der Welt sind die Folgen des globalen Lockdowns und der Wirtschaftskrise, die dadurch verursacht wird, noch katastrophaler. Nach Angaben der UN vernichtet die Lockdown-Politik 400 Millionen Jobs und bringt mehr als 250 Millionen Menschen an den Rand des Hungertods, darunter viele Kinder. Millionen sterben außerdem durch die Verschlechterung der Gesundheitsversorgung: Kinder werden nicht mehr geimpft, Patienten mit Tuberkulose, Malaria und HIV werden nicht mehr behandelt. Die Bank of India schätzt, dass Lockdowns und Wirtschaftskrisen weltweit bis zu zwanzigmal mehr Tote fordern als COVID-19.

Der UN Generalsekretär Antonio Guterres sagte: Wir stehen vor einer Katastrophe für eine ganze Generation, durch die unermessliches menschliches Potenzial verschwendet, jahrzehntelanger Fortschritt untergraben und tief verwurzelte Ungleichheiten verschärft werden könnten.“ Das ist der Grund, warum die UN von Lockdowns abrät.

Der Verarmung großer Teile der Weltbevölkerung steht die immense Zunahme des Reichtums der über 2000 Milliardäre gegenüber – seit April 2020 um fast 30 Prozent bzw. 10.000 Milliarden Dollar. Die zehn Reichsten der Welt besitzen sogar 40 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Was für eine Entwicklung!

Lassen wir uns nicht mit Todeszahlen ängstigen. Beschäftigen wir uns nicht nur mit dem Coronavirus. Setzen wir uns ein für eine gerechtere und nachhaltigere, für eine freie und demokratische Gesellschaft. Das ist für mich die Lehre aus der Corona-Pandemie.

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